Das Schützenhaus

Die Anfänge unseres Schützenhauses gehen auf die Schießsportbegeisterung von Schützenbrüdern im Jahre 1935 zurück. Dies war die Grundlage, ein eigenes Vereinsheim zu schaffen. Mit der Baugenehmigung vom 06. Februar 1935 konnte dem Ansinnen Rechnung getragen werden. In Eigenleistung entstand zunächst eine Schießsportanlage für Kleinkaliber-Gewehre. Schon damals gehörte ein kleiner Aufenthaltsraum dazu. Im Laufe der Folgejahre erlebte der Schießsport einen Aufschwung in unserer Bruderschaft und damit waren die Anforderungen an das Schützenhaus auch nicht mehr gegeben. Die Verantwortlichen entschlossen sich zu einer Erweiterung, die in den Jahren 1956/57 ihren Abschluss fand.
Durch den großen Andrang zum Schießsport war das Schützenhaus bald wieder zu klein. Ein weiterer Ausbau war notwendig. Vier weitere Luftgewehrstände wurden errichtet und ein größerer Aufenthaltsraum, der auch als Gastraum genutzt werden konnte. Im Jahre 1965 hiess es in der Rhein-Zeitung vom 2. September, „Mit viel Idealismus haben die Schützen ein neues Heim geschaffen“. Der Präses der Bruderschaft, Pfarrer Gustav Ernsting, führte in seiner Festansprache aus „Jede Familie braucht ein Heim, will sie nicht vagabundieren... Ein Heim braucht aber auch die Bruderschaft, um in ihrem Sinne und in ihrer Zielsetzung wirken zu können.“ Die Einweihung erfolgte im Rahmen des Bezirkskönigsschiessen des Bezirksverbandes Marienstatt. Übrigens wurde der damalige Fähnrich Alfons Quast an diesem Tag Bezirkskaiser.


In der darauf folgenden Zeit konnten die schießsportlichen Anforderungen mit den vorhandenen Anlagen abgedeckt werden. Immer beliebter wurde das Schützenhaus wenn es um Treffen und Feiern ging. Der Gastronomiebereich wurde für vereinseigene Aktivitäten und auch für Feiern von Mitgliedern genutzt. Ob es um das so genannte „Sauschiessen“ ging oder um Geburtstagsfeiern, man traf sich gerne im Schützenhaus, denn die Atmosphäre suchte in unserer näheren Umgebung seinesgleichen. Dafür hatten eine große Anzahl Schützenbrüder und mit der Schützenbruderschaft verbundene Gönner durch aktive Eigenleistung gesorgt.


Mitte der 90-Jahre beriet der Vorstand erstmals über eine grundlegende Umbaumaßnahme des Schützenheimes. Es zeichnete sich ab, das in absehbarer Zeit für den Ortsteil Schönstein durch die Schließung der letzten örtlichen Gaststätte Nothhelfer, keine Möglichkeit mehr gegeben sein würde, Veranstaltungen etc. durchzuführen, die z.B. einen Saal erforderten. „Bästjestag“, Karnevalsveranstaltungen, Versammlungen der Ortsvereine, alle standen vor dem gleichen Problem.
Es sollte aber noch einige Zeit ins Land gehen, bis der erste Spatenstich erfolgen sollte. Ein absacken der Fundamente im Bereich der Toiletteneingänge und Auflagen der Behörden schließlich führten zu den ersten konkreten Planungen. Es wurde ein Planziel definiert und ein Architekturbüro mit den Ausführungsplanungen und dem Erstellen eines Kostenentwurfs beauftragt.

Viele Stunden und Überlegungen mündeten in Ausführungszeichnungen und einem Finanzierungsplan. Dabei nicht vergessen möchten wir die unbürokratische Unterstützung der Behörden und des amtierenden Protektors Hermann Graf Hatzfeld bei den notwendigen Genehmigungen sowie die finanzielle Unterstützung der Stadt Wissen und des Kreises Altenkirchen. In seiner Vorstandssitzung vom 08. 10.199 beschloss der Vorstand mit 12 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme die Umbaumaßnahme. Damit war der Weg frei für die Umsetzung.

Nach den Sommerferien 2000 stand der Bagger vor der Türe. Anfangs gingen die Ausschachtungsarbeiten wie geplant voran. Dann kam der Fels in einer Härte und einem Umfang, der so nicht vorhersehbar war. Schließlich war auch das erledigt und die Fundamentarbeiten konnten begonnen werden. Die Außenwände und Decken waren mit schweren Stahlträgern abgestützt worden, die vorhandenen maroden Fundamente wurden ausgegraben und ersetzt.
Plangemäß in einer Zeit von rund 6 Wochen konnte am 13. Oktober 2000 Richtfest gefeiert werden. Jetzt begann für die ehrenamtlichen Helfer ein grossteil der notwendigen Arbeiten in Eigenleistung. Durchbrüche mussten gestemmt werden, Rohre verlegt und angeschlossen werden. Das Dach wurde verbrettert und mit Dachpappe versehen.

Die gesamte Elektroinstallation des Gebäudes wurde erneuert, es wurde ein Teil der Decke entfernt um den Raum mehr zu öffnen. Eine neue Heizungsanlage musste installiert werden. Etliche Quadratmeter Wand und Bodenfliesen wurden verlegt. Wände neu verputzt. Die Decken wurden neu vertäfelt, Türen wurden eingesetzt. Eine Wandfläche wurde verschiefert und mit dem Familienwappen unseres Protektors versehen. Ein Prunkstück von Theke wurde erstellt. Viele Stunden sind in Eigenleistung von rund 20 Schützenbrüdern und der Bruderschaft zugetanen Helfern geleistet worden. Im aufgestellten Finanzierungsplan sind sie mit ca. 80 TDM beziffert. Oder auch so ausgedrückt, es wurden rund 5.300 Stunden Eigenleistung erbracht.

Am 6. Mai des Jahres 2001 war es soweit. Gemeinsam mit vielen Ehrengästen, darunter Protektor Hermann Graf Hatzfeldt, dem Stadt- und Verbandsgemeindebürgermeister Michael Wagener, Bezirksbundesmeister Werner Demmer, die Vertreter der Schönsteiner Ortsvereine, vielen befreundeten Schützenbruderschaften, Architekt, Statiker und beteiligten Handwerkern, weihte Präses Pater Mathäus des Schützenhaus wieder ein. Die Besucher gratulierten Schützenmeister Hans-Georg Orthen zu der gelungenen Umbaumaßnahme. Sein Dank galt allen, die sich aktiv an der Baumaßnahme beteiligt hatten und sprach die Hoffnung auf eine rege Nutzung des Schützenhauses aus. Alle könnten stolz auf das Geleistete sein. Die Bruderschaft habe mit ihrer Initiative mehr getan als in ihrer Satzung steht, eine Stätte geschaffen, wo man sich schießsportlich betätigen kann, wo man sich treffen kann, wo man miteinander redet oder feiert, egal aus welchem Anlass.

Schützenmeister Hans-Georg Orthen im Gespräch mit vl. Protektor Hermann Graf Hatzfeldt, Architekt Jörg Stausberg und Präses Pater Mathäus sowie Bürgermeister Michael Wagener.  Im Hintergrund der 2. Schützenmeister Mathias Groß


Standort