Mitte der 90-Jahre beriet der Vorstand erstmals über eine grundlegende Umbaumaßnahme des Schützenheimes. Es zeichnete sich ab, das in absehbarer Zeit für den Ortsteil Schönstein durch die Schließung der letzten örtlichen Gaststätte Nothhelfer, keine Möglichkeit mehr gegeben sein würde, Veranstaltungen etc. durchzuführen, die z.B. einen Saal erforderten. „Bästjestag“, Karnevalsveranstaltungen, Versammlungen der Ortsvereine, alle standen vor dem gleichen Problem.
Es sollte aber noch einige Zeit ins Land gehen, bis der erste Spatenstich erfolgen sollte. Ein absacken der Fundamente im Bereich der Toiletteneingänge und Auflagen der Behörden schließlich führten zu den ersten konkreten Planungen. Es wurde ein Planziel definiert und ein Architekturbüro mit den Ausführungsplanungen und dem Erstellen eines Kostenentwurfs beauftragt.
Viele Stunden und Überlegungen mündeten in Ausführungszeichnungen und einem Finanzierungsplan. Dabei nicht vergessen möchten wir die unbürokratische Unterstützung der Behörden und des amtierenden Protektors Hermann Graf Hatzfeld bei den notwendigen Genehmigungen sowie die finanzielle Unterstützung der Stadt Wissen und des Kreises Altenkirchen. In seiner Vorstandssitzung vom 08. 10.199 beschloss der Vorstand mit 12 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme die Umbaumaßnahme. Damit war der Weg frei für die Umsetzung.
Nach den Sommerferien 2000 stand der Bagger vor der Türe. Anfangs gingen die Ausschachtungsarbeiten wie geplant voran. Dann kam der Fels in einer Härte und einem Umfang, der so nicht vorhersehbar war. Schließlich war auch das erledigt und die Fundamentarbeiten konnten begonnen werden. Die Außenwände und Decken waren mit schweren Stahlträgern abgestützt worden, die vorhandenen maroden Fundamente wurden ausgegraben und ersetzt.
Plangemäß in einer Zeit von rund 6 Wochen konnte am 13. Oktober 2000 Richtfest gefeiert werden. Jetzt begann für die ehrenamtlichen Helfer ein grossteil der notwendigen Arbeiten in Eigenleistung. Durchbrüche mussten gestemmt werden, Rohre verlegt und angeschlossen werden. Das Dach wurde verbrettert und mit Dachpappe versehen.
Die gesamte Elektroinstallation des Gebäudes wurde erneuert, es wurde ein Teil der Decke entfernt um den Raum mehr zu öffnen. Eine neue Heizungsanlage musste installiert werden. Etliche Quadratmeter Wand und Bodenfliesen wurden verlegt. Wände neu verputzt. Die Decken wurden neu vertäfelt, Türen wurden eingesetzt. Eine Wandfläche wurde verschiefert und mit dem Familienwappen unseres Protektors versehen. Ein Prunkstück von Theke wurde erstellt. Viele Stunden sind in Eigenleistung von rund 20 Schützenbrüdern und der Bruderschaft zugetanen Helfern geleistet worden. Im aufgestellten Finanzierungsplan sind sie mit ca. 80 TDM beziffert. Oder auch so ausgedrückt, es wurden rund 5.300 Stunden Eigenleistung erbracht.
Am 6. Mai des Jahres 2001 war es soweit. Gemeinsam mit vielen Ehrengästen, darunter Protektor Hermann Graf Hatzfeldt, dem Stadt- und Verbandsgemeindebürgermeister Michael Wagener, Bezirksbundesmeister Werner Demmer, die Vertreter der Schönsteiner Ortsvereine, vielen befreundeten Schützenbruderschaften, Architekt, Statiker und beteiligten Handwerkern, weihte Präses Pater Mathäus des Schützenhaus wieder ein. Die Besucher gratulierten Schützenmeister Hans-Georg Orthen zu der gelungenen Umbaumaßnahme. Sein Dank galt allen, die sich aktiv an der Baumaßnahme beteiligt hatten und sprach die Hoffnung auf eine rege Nutzung des Schützenhauses aus. Alle könnten stolz auf das Geleistete sein. Die Bruderschaft habe mit ihrer Initiative mehr getan als in ihrer Satzung steht, eine Stätte geschaffen, wo man sich schießsportlich betätigen kann, wo man sich treffen kann, wo man miteinander redet oder feiert, egal aus welchem Anlass.
Schützenmeister Hans-Georg Orthen im Gespräch mit vl. Protektor Hermann Graf Hatzfeldt, Architekt Jörg Stausberg und Präses Pater Mathäus sowie Bürgermeister Michael Wagener. Im Hintergrund der 2. Schützenmeister Mathias Groß